Nach einem 7:9 Sieg im Cup-Achtelfinalspiel gegen die Chilis Rümlang-Regensdorf war die Vorfreude auf das bevorstehende Viertelfinal gross. Wir Ö-Queens durchliefen eine optimale Vorbereitung, fanden auch in der Meisterschaft auf die Siegesstrasse zurück und waren mehr als bereit für den Viertelfinal.
UH BEO vs. Uhc Oekingen 8:9 nach Verlängerung (0:3, 4:4, 4:1, 0:1)
Der Gegner, der im Viertelfinal auf uns wartete, war kein geringerer als die amtierenden Schweizermeisterinnen vom UH Beo. Das bessere Gefühl für den bevorstehenden Match lag sicher auf unserer Seite, da die Beo-Spielerinnen rund einen Monat zuvor in der Meisterschaft eine 2:6 Niederlage einstecken mussten. Wir Ö-Queens waren top vorbereitet und mental klar im Vorteil, konnte man doch die Schweizermeisterinnen vor kurzem erst noch besiegen. Auch das Ziel war klar. Wir wollten zeigen, wer hier mehrfacher Cupsieger ist und wer den Einzug in das Halbfinale schafft.
Nach guten Spielanalysen und optimalen Trainingseinheiten unserer Supertrainerinnen Core und Mire, fuhren wir am frühen Samstagmorgen in Richtung Berner Oberland. Der Tag war noch jung, die Temperaturen und die Halle eisig kalt. Mit unserem Team, unserer Stimmung und unserem Siegeswillen änderte dies schnell und wir brachten ordentlich Feuer in die Halle beim Einschiessen. Kurz danach startete auch schon das Viertelfinalspiel.
Zu Beginn des Spiels wollten beide Mannschaften nichts anbrennen lassen. Auf beiden Seiten wurden gute Angriffe vollzogen, aber Tore fielen keine. In der 6. Spielminute war es Noëlle, die uns Ö-Queens in Führung gebracht hat. Nicht einmal eine Minute später wurde Beo doppelt bestraft. Sie mussten zwei Zweiminutenstrafen wegen Stockschlag absitzen. Die erste Strafe verlief zugunsten der Oberländerinnen und konnte nicht ausgenutzt werden. Auch ein 2:0 Konter auf das Tor der Ö-Queens konnte uns nicht erschrecken, der Schuss wurde pariert. Doch die zweite Strafe überstanden sie dann nicht mehr, es war Corina, die uns mit einem satten Schuss zur 0:2 Führung brachte. In den folgenden Minuten gab es beidseits gute Chancen, die aber entweder nicht verwertet oder durch die Goalies pariert wurden. In der 17. Spielminute erzielte Mäne für uns mit einem wunderbaren Drehschuss das 0:3. Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Pause.
Den Beginn des zweiten Drittels, haben wir Ö-Queens regelrecht ein wenig verschlafen. Wir waren nicht mehr so nahe bei den Leuten, liessen ihnen freien Raum und Platz für Schüsse. Bereits nach 4 gespielten Minuten im zweiten Drittel war der Spielstand bei 2:3 zugunsten der Ö-Queens. Nach dem verschlafenen Start fanden wir aber schnell eine Antwort und es gab ein regelrechtes Torfestival. Jess war es, die uns in der 26. Spielminute zum 2:4 Stand verhalf. Beo fand darauf postwendend eine Antwort und erzielte wiederum den Anschlusstreffer. Wir Oekingerinnen hatten nun das Visier aufs Tor eingestellt, zwischen der 26. Spielminute und der 28. Spielminute fand der Ball durch Noelle, Mäne und Jess dreimal den Weg ins Tor, wodurch es nun 3:7 stand. Kurz darauf wurden auch wir in der Unterzahl auf Herz und Nieren getestet. Durch ein super Stellungsspiel in Unterzahl und einigen Paraden von Chiara, konnte Beo die Überzahl nicht ausnutzen. Gegen Ende des zweiten Drittels musste wiederum eine Ö-Queen auf der Strafbank Platz nehmen. Diese Strafe wurde von Beo ausgenutzt, sie erzielten ihren vierten Treffer, welcher zum Pausenresultat von 4:7 führte.
Wir wussten, dass die Oberländerinnen nun alles dafür tun werden, um sich diesen Sieg zu holen. Aber wir waren bereit und gut auf das Pressing von Beo eingestellt. Schon nach 3 Sekunden im letzten Drittel musste eine Ö-Queen wieder auf die Strafbank, was die Oberländerinnen gnadenlos ausnutzten und zum 5:7 trafen. Dann dominierte Beo für einige Minuten das Spiel. Sie konnten innerhalb von 8 Minuten drei Treffer erzielen. Erstmals an diesem Match lag Beo in Führung. Wir Oekingerinnen gaben uns natürlich nicht geschlagen, kämpften um jeden Ball, rannten so viel wir konnten und nahmen zahlreiche Abschlüsse – jedoch lange ohne Erfolg. Doch war es dann Jess, die in der 59 Minute, den Ausgleichstreffer zum 8:8 erzielte. Die reguläre Spielzeit endete mit einem Gleichstand. Wir wussten, dass nun 10 Minuten Verlängerung und das Golden Goal die Partie entscheiden könnten.
Wir Ö-Queens sammelten uns, wir waren bereit, die Beine noch fit und jede Spielerin auf unserer Seite glaubte an sich. Unser Willen war unbändig gross. So war es dann nach 2.5 Spielminuten Jess, die nach einer grandiosen Freistossvariante mittels sattem Drehschuss ins Lattenkreuz den Halbfinaleinzug der Ö-Queens besiegelte.